Ein Pferd wird langfristig dann gesund bleiben, wenn es bedarfsdeckend versorgt ist – das heißt, wenn es von allem, was es an Nahrung benötigt, genug, aber nicht zu viel aufnimmt. Es ist daher nötig, dass man als BesitzerIn – gegebenenfalls in enger Zusammenarbeit mit dem Stallbetreiber – im Bilde ist, wovon das Pferd wieviel pro Tag frisst.
Nur wenn diese bekannt ist, ist es möglich, Über- oder Unterversorgung zu erkennen, und nur dann kann die Ration sinnvoll angepasst werden, um das Problem zu beheben. Niemals sollte zum Beispiel auf Grund von Übergewicht die Heu-Ration gekürzt werden, ohne vorher überprüft zu haben, ob das Pferd beispielsweise seinen Eiweißbedarf oder seinen Bedarf an Rohfaser dann noch deckt. Denn ist das nicht der Fall, schadet man der Gesundheit des Pferdes womöglich mehr, als man ihr hilft.
Unabhängig davon, ob Sie Ihr Pferd selbst versorgen oder in Vollpension eingestellt haben, ob es viele Stunden am Tag in einer Box untergebracht ist oder in der Gruppe lebt, sollten Sie folgende Frage also stets beantworten können:
Wovon frisst mein Pferd pro Tag wieviel?
Im Detail leiten sich davon weitere Fragen ab:
Wieviel Heu wird gefüttert?
Wie lange reicht das dann?
Wie sieht das Heu aus, wie riecht es?
Wie lange gehen die Pferde täglich auf die Weide?
Wieviel Gras steht aktuell auf der Weide?
Wie lange stehen die Pferde ohne Futterzugang auf einem Paddock?
Wieviel von seiner Stroheinstreu frisst mein Pferd pro Tag?
Wird vom Stallbetreiber Krippenfuttergefüttert – und wenn ja wieviel von was?
Es ist für die langfristige Gesunderhaltung Ihres Pferdes notwendig, dass Sie das Futter regelmäßig im Blick behalten – sich das Heu also mal genauer ansehen, oder regelmäßig auf die Weide gehen und schauen, wieviel Gras dort aktuell verfügbar ist. Im Vollpensionsstall kann dazu durchaus etwas Fingerspitzengefühl erforderlich sein, damit sich der Stallbetreiber nicht kontrolliert oder kritisiert fühlt. Ein kurzes freundliches Gespräch ist dabei heimlichen Aktionen meist vorzuziehen – denn Sie wollen ja gemeinsam eine gute Versorgung Ihres Pferdes sicherstellen!
Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen können Sie dann fehlende Komponenten gezielt über das Krippenfutter ergänzen – zum Beispiel durch ein gutes Mineralfutter oder eine hochwertige Eiweißergänzung, falls nötig.