Der Verdauungstrakt unserer Pferde ist darauf ausgelegt, 16 bis 18 Stunden am Tag mit Fressen zu verbringen – anders als bei Hund und Katze zum Beispiel. Nur wenn dieses Bedürfnis annähernd erfüllt ist, kann ein Pferd langfristig gesund bleiben. Dies hat sich auch durch Jahrtausende an Domestikation und Zuchtgeschichte nicht geändert.
Da das Pferd also einen sehr großen Teil des Tages mit Fressen verbringt, ist es nicht nur wichtig, dass das „Was“ beim Fressen stimmt, sondern auch das „Wie“. Denn Pferde sind extrem empfindlich gegenüber Stress bei der Futteraufnahme! Rasch können dadurch Magenprobleme entstehen, die oft lange unbemerkt bleiben. Ihr Pferd sollte sein Futter daher in Ruhe fressen können. Beobachten Sie ständiges Geschiebe und Platz-Tauschen an den Heuraufen, sind vermutlich zu wenige Fressplätze vorhanden und es sollte nachgebessert werden.
Die Fragen, die Sie sich als Pferdebesitzer also regelmäßig stellen sollten, lauten etwa:
Wieviel frisst mein Pferd pro Tag wovon?
In welcher Zeit tut es das?
Wie und mit wem tut es das?
Wann und wie lange frisst mein Pferd nicht?
Diese Fragen sind unabhängig davon, ob Ihr Pferd in der Box gehalten wird oder in der Gruppe, und ob Sie Selbstversorger sind oder Ihr Pferd in Vollpension eingestellt haben. Je nach Jahreszeit kann auch es notwendig sein, diese Fragen immer mal wieder neu zu stellen – wenn es zum Beispiel im Herbst von der Weide zurück auf den Auslauf geht, oder im Frühjahr umgekehrt.
Wenn als Ergebnis Ihrer Beobachtungen dabei herauskommt, dass Ihr Pferd sein Bedürfnis nach Futteraufnahme über 12 bis 14 Stunden am Tag in Ruhe und – hoffentlich – in Gesellschaft anderer Pferde erfüllen kann, und dabei weder zu dick noch zu dünn ist, dann haben Sie schon einen großen Teil zur Gesunderhaltung Ihres Pferdes beigetragen!